Wie man Modelliermasse weich bekommt ohne schmerzende Hände
Es ist ja in Foren oder Kommentaren immer wieder mal zu lesen, dass sich viele Leute schwer tun damit, etwas älteres Fimo (gilt natürlich auch für Premo, Kato Clay und alle anderen ofenhärtenden Modelliermassen) weich zu bekommen. Wenn es ganz frisch und neu ist kann man den ganzen Block einfach mit einem Acrylroller flach ausrollen. Was aber, wenn nicht?
Der Acrylroller rattert über die Rillen und der FIMO-Block gibt kein bißchen nach. Tja, jetzt muss eine andere Strategie her… Einfach mit der Hand kneten? Oder direkt den ganzen Block in die Pastamaschine pressen?
Beides ganz schlechte Ideen! Beim ersten Bild macht ihr eure Hand kaputt – Aua! Und beim zweiten eure Nudelmaschine. Ist beides nicht wirklich toll, vor allem, wenn ihr öfter mit Fimo arbeiten wollt oder größere Mengen verarbeitet.
Also lieber doch anders – aber wie?
Es gibt zwei Methoden, die vorbereitend etwas helfen:
Die Eine ist, auf den FIMO-Block drauf setzen. (Davon hab ich euch jetzt kein Bild gemacht ;-)) Am Besten dafür die Plastikverpackung noch dran lassen. Durch die Körperwärme wird Polymer Clay deutlich weicher und lässt sich dann leichter verarbeiten.
Aber bitte nicht auf die Idee kommen, einen Heißluftfön, Heizung oder Kachelofen zu verwenden! Wird der Clay nämlich heißer als 60 Grad beginnt er, auszuhärten und kann dann nicht mehr geschmeidig werden! Das kann übrigens auch im Sommer passieren, wenn ihr eure frisch gekauften Blöcke im Auto liegen lasst. Also immer gleich mit rein nehmen!

Das hier ist die zweite Möglichkeit! Ja, ihr seht richtig. Mit etwas Hartem, ich hab hier meinen Acrylroller genommen, auf den ganzen Block kräftig drauf hauen. Immer wieder herum drehen und das von allen Seiten machen. (Guter Plan, wenn man grade irgendwelche Aggressionen loswerden will….)
Danach ist unser Fimoblock wenigstens nicht mehr ganz so störrisch. Jetzt schneiden wir ihn einfach in Rippen und halbieren sie nochmal.
Wenn man die Scheiben noch dünner schneidet, kann man sie dann gut durch die Nudelmaschine drehen und so konditionieren. Aber wir wollen hier ja mit den Händen arbeiten.
Einen halben Block haben wir nun also in 8 kleine Stücke geschnitten. diese Stücke nehmen wir uns nun einzeln vor und rollen sie in der Hand zu Würstchen. Die müssen nicht exakt sein. Am Besten dazu beide Handflächen nehmen, Fimo dazwischen und kräftig hin und her bewegen, so wie wenn ihr euch die Hände im Winter am Ofen wärmt.
Jetzt die Würstchen immer paarweise zu dickeren Würstchen zusammenwutzeln. Wenn die Würstchen zu lang werden, einfach halbieren und wieder zusammenrollen. Das sieht dann in etwa so aus:
Wenn man diese beiden letzten noch zusammenrollt bekommt man nun eine dicke Schnur. Im Größenvergleich dazu nochmal der andere, unverarbeitete halbe Block. Um die Nahtstellen weg zu bekommen die Schnur zu einem großen Batzen zusammenfalten und in der Handfläche zu einer Kugel rollen, bis keine Naht mehr zu sehen ist.
Jetzt ist das Fimo weich genug, um es weiter zu verarbeiten, es ist also konditioniert, bereit dafür, eine neue Form anzunehmen. Klingt bissl philosophisch, ist aber so 🙂
Viel Spaß bei Euren Knet-Projekten!
Habt ihr Fragen oder Vorschläge, was ich hier auch mal erklären könnte? Dann immer her damit! Schreibt mir einen Kommentar, ich antworte euch gerne!
Eure Larandra
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